Vorlesungreihe “Der Affe in uns”

„Der Affe in uns“

Fortsetzung der Vorlesungsreihe „Was ist der Mensch?“ am 01. März 2017

Mainz, 26. Februar 2017 .( br/mediapool). Wo steckt der Affe in uns? Was haben wir mit Menschenaffen gemeinsam? Welche Merkmale teilen wir mit anderen Organismen? Worin erweist sich der Mensch als einzigartig? Um diese und andere Fragen näher zu beleuchten, stellt der Referent des nächsten Vortragsabends der Reihe „Was ist der Mensch?“, Prof. Dr. Carel van Schaik, Primatenforscher (Orang Utan in Borneo und Sumatra), Anthropologe und Direktor des Instituts und des Museums für Anthropologie an der Universität Zürich, die sogenannte „cooperative breeding hypothesis“ vor.
Den Abend moderieren wird Univ.-Prof. Dr. Karl Lackner, Direktor des Institutes für Klinische Chemie und Laboratoriumsmedizin der Universitätsmedizin Mainz. Der Themenabend findet am Mittwoch, 1. März 2017 um 19.15 Uhr im Hörsaal Chirurgie (Gebäude 505H) der Universitätsmedizin Mainz (Langenbeckstraße 1, 55131 Mainz) statt. Interessierte sind herzlich eingeladen. Der Eintritt ist frei.
Alle Hauptfragen der Philosophie scheinen letztlich auf eine Frage hinauszulaufen: Was ist der Mensch? Die Biologie gibt eine scheinbar einfache Antwort: Der Mensch ist eindeutig als eine Art afrikanischer Menschenaffe einzuordnen. Doch damit ist nicht beantwortet: Was liegt in der Natur des Menschen? Worin unterscheidet er sich von anderen Lebewesen? Welche Eigenschaften sind nur ihm zu Eigen? Welche Stellung nimmt er im Universum ein?
Für mögliche Antworten und Erklärungen dienen seit jeher Tiere als Vergleichsobjekte. In der Philosophie hat sich beispielsweise die Sichtweise durchgesetzt, dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen Homo sapiens einerseits und allen Tierarten andererseits gibt. Die Philosophen bezeichnen diese Ungleichheit als anthropologische Differenz. Die Frage nach den Unterschieden zwischen den Menschen und den Menschenaffen, unseren nächsten Verwandten, ist auch Teil der Naturwissenschaften. Forschungen haben gezeigt, dass viele Merkmale dieser beiden Daseinsformen in mehreren Hinsichten übereinstimmen. Schimpansen teilen beispielsweise 98 Prozent der DNA-Sequenzen mit den Menschen und unterscheiden sich genetisch gesehen somit kaum von diesen.
Gleichwohl gibt es auch eine Reihe von Merkmalen, die anerkanntermaßen als abgeleitet gelten. Dabei ist es hilfreich, diese weiter zu differenzieren: Zum einen sind es Merkmale, die der Mensch mit anderen Organismen teilt, auch wenn sie nicht bei den Menschenaffen vorkommen. Zum anderen weist der Mensch Merkmale auf, die tatsächlich völlig einzigartig abgeleitet sind. Die Entstehung von genau diesen Merkmalen versucht die sogenannte „cooperative breeding hypothesis“ zu erklären. Diese Theorie den Veranstaltungsbesuchern näher vorzustellen, dass ist das Ziel von Prof. Carel van Schaik und seinem Vortrag „Der Affe in uns“.
Die neue, 11 Vorlesungen umfassende Reihe „Was ist der Mensch?“ beleuchtet aus dem Blickwinkel verschiedener Wissenschaften, was den Mensch zum Menschen macht und was sein Wesenskern ist. Sie stellt die evolutionsbiologische Sicht ebenso dar wie Aspekte zum Dasein des Menschen als soziales, zur Moral befähigtes, lustbedürftiges, religiöses, kunstschaffendes und kunstbedürftiges Wesen. Die Reihe lädt ein, darüber nachzudenken und zu diskutieren, was den Menschen zum Menschen macht, um so ein Stück weit Aufschluss über die eigene Identität zu erhalten.
 
Als Vertreter der Presse sind Sie herzlich zu diesem Abend eingeladen!
Wir bitten um redaktionellen Terminhinweis und -ankündigung im Veranstaltungskalender!
Weitere Termine in 2017:
08. März 2017:              Das gelingende Leben – das Leben als Kunstwerk
22. März 2017:              Der Mensch spricht – aber seit wann?
12. April 2017:              Der Mensch – ein religiöses Wesen?
03. Mai 2017:                Was ist der Mensch aus christlicher Sicht?
07. Juni 2017:               Was ist der Mensch – die Antwort Shakespeares
27. September 2017:     Kunst, um mit dem Leben klar zu kommen
 
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. med. Theodor Junginger, Vorsitzender der Medizinischen Gesellschaft Mainz e.V.
Telefon: 06131 17-4168, Fax: 06131 17-5516, E-Mail: junginger@uni-mainz.de
 
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V.
Die Medizinische Gesellschaft Mainz e.V. ist ein Verein zur Förderung und Verbreitung medizinwissenschaftlicher Erkenntnisse. Nicht nur Ärzte, sondern auch interessierte Bürgerinnen und Bürger sollen über aktuelle medizinische Themen durch Vorträge informiert werden. Mehr Infos zu den Veranstaltungen und das Programm der Gesellschaft finden Sie im Internet unter: http://www.mg-mainz.de/aktuelles.html